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Die Brissago-Inseln – grüne Juwelen im Lago Maggiore

Das Tessin ist bei vielen Touristen weltweit sehr beliebt. Für jeden ist etwas Besonderes dabei, zum Beispiel die großen Kastanienwälder vor allem im Herbst, die wildromantischen Flussniederungen, einsam gelegene, urige Bergdörfer sowie der Luganer See oder der Lago Maggiore. Ein wahres Paradies findet man im Tessin auf kaum mehr als 260 Hektar mitten im Lago Maggiore. Hier liegen zwei zauberhafte kleine Inseln langgestreckt vor Brissago. Die Isole de Brissago liegen 2,5 Kilometer von Brissago und 3,5 Kilometer von Ascona entfernt im kristallklaren und tiefblauen Wasser des Lago’s. Vom kleinen Städtchen Porto Ronco erreicht man die Grande Isola, auch Isola di San Pancrazio genannt, mit dem Shuttleboot. Die Linienschiffe ab Locarno und Ascona fahren die traumhaft schöne Insel auch an.

Die kleine Insel „Isola Saint d’Apollinare“, auch Isola Piccolo genannt, dient ausschließlich Forschungszwecken und ist naturbelassen und deshalb für Besucher gesperrt. Die Grande Isola ist kaum größer als 3 Fußballfelder, beherbergt aber einen 2,5 Hektar großen Botanischen Garten. Hier haben 1.500 subtropische Blumen und Pflanzen ein Zuhause gefunden. Das milde Klima mit den nahezu frostfreien Wintern lässt es zu, dass die Pflanzen im Freien wunderbar gedeihen. Botaniker und Pflanzenliebhaber können hier viele Pflanzen des Mittelmeerraumes, Asiens, Afrikas, Mittel- und Südamerikas und Australiens erleben. Das botanische Artenspektrum umfasst auf den Brissago-Inseln Eukalyptusbäume, Sumpfzypressen, prächtige Rhododendrenanlagen und Azaleenwälder, duftende Kamelien, Bambushaine, Bananenstauden, Ginkgo-Bäume und Lotusblumen. Auf den Brissago-Inseln kann man wunderbar einen Ausflug vom stressigen und lauten Alltag machen.

Die faszinierende Insel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Mittelalterliche Kultgebäude, die Villa Emden mit einem interessanten Kunstmuseum und die romanische Kirche Sant Apollinare in Isolino sind wunderschöne Sehenswürdigkeiten. Die bereits seit den Zeiten der Römer bevölkerten Inseln haben manche Zeitzeugen und archäologische Funde hinterlassen, die man in Locarno besichtigen kann. Im 13. Jahrhundert gab es auf der Insel ein Humiliaten-Kloster. Der botanische Garten wurde 1950 offiziell eröffnet und ist von März bis Oktober zu besichtigen. Heute gehört die Insel den Ufergemeinden Ascona, Brissago und Ronco sowie dem Schweizerischen Naturschutzbund. Es gibt sogar ein Restaurant im Botanischen Garten, wo man typische Tessiner Speisen genießen kann. Wundervoll ist auch ein idyllisches Picknick im Park.

1885 begann die deutsch-russische Baronin Antoinette de Saint Léger, die die Insel erworben hatte, den Garten anzulegen. Sie sammelte leidenschaftlich Pflanzen aus alter Welt und ließ diese mit ihrem Mutterboden auf die Insel transportieren. Auf der Insel errichtete sie eine Villa im lombardischen Stil und machte diese zum Treffpunkt von Malern, Bildhauern, Schriftstellern und Musikern. Über die Anlage des Garten und das kultivieren der subtropischen Pflanzen schreib sie ein Tagebuch, welches 1913 in London veröffentlicht wurde. 1927 verkaufte sie die Insel völlig verarmt an den Hamburger Kaufmann Dr. Max Emden. Ihr Grab befindet sich heute auf der Insel. Max Emden baute auf der Grande Isola eine eindrucksvolle, mondäne und klassizistische Villa mit einem römischen Bad. Auch einen Hafen ließ er anlegen. Die Anpflanzungen pflegte und erneuerte er. Als er starb erwarb der Kanton Tessin die zauberhaften Inseln und errichtete das endgültige Blumen- und Pflanzenparadies auf den Brissago-Inseln.