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Erinnerungen an meinen Sprachkurs in Málaga

„Einmal Döner ohne Pferd, bitte!“

Ich mag Sprachen. Sie sind mein Hobby, meine Leidenschaft, meine große Liebe.

Mein Plan: Ein Sprachkurs in Spanien. Nun stellt sich die Frage „Wo?“. Ich setze mich an den Computer und fange an zu googeln. Sonne. Meer. Wein. Picasso. Antonio Banderas. Alles deutet auf Málaga. Was mich vor allem anspricht: 320 Sonnentage im Jahr. Okay. Gebucht.

Ich entschließe mich für die Onspain School. Die Website erscheint modern. Das Team jung und motiviert. Die Schule liegt 100 Meter vom Strand entfernt. Perfekt.

Zwei Wochen später komme ich in Málaga an. Ich bin in einer spanischen Gastfamilie untergebracht. Meine Mama für die nächsten 3 Wochen ist Conchita, meine Gastschwester María. Zwei sehr nette Damen, die rund um die Uhr für mein leibliches und seelisches Wohl sorgen und sogar vegetarisch für mich kochen! Toll.

Am nächsten Morgen beginnt der Sprachunterricht. Meine Klasse besteht aus 8 Mitstreitern verschiedenen Alters aus ganz Europa, die heute alle ihren ersten Tag haben. Wir werden vom gesamten Team herzlich willkommen geheißen und von Anfang an zum Reden animiert.

Jetzt bin ich dran. Ich stelle mich vor. Und spreche von meiner großen Reiseleidenschaft.

„Tengo abejas en el culo.“ („Ich habe Bienen im Hintern.“ [Hummeln fällt mir auf die Schnelle nicht ein.])

Eine Schülerin aus Italien fragt aufgeregt. „Ohhhh, te han picado???“ („Haben Sie dich gestochen???“)

Das Eis ist gebrochen. Und ich liefere den Startschuss für eine ganze Serie von Anekdoten.

1. Pedro, unser Lehrer, erzählt von einer Gruppe deutscher Schülerinnen, die mit dem Mietwagen nach Ronda fahren wollten. Eine wunderschöne teils maurische Stadt, in dramatischer Lage mitten auf einem Felsplateau, etwa eineinhalb Stunden Fahrt von Málaga entfernt. Doch die Mädels kommen nie an, da sie dem Verkehrsschild „Ronda de Málaga“ (Umgehungsstraße von Málaga) folgen, anstatt den Ausschilderungen zur tatsächlichen Stadt Ronda….

2. Anschließend erzählt Pedro von einem Ausflug ins Zentrum, wo einer der Studenten seinen Döner ohne „caballo“ (Pferd) anstatt ohne „cebolla“ (Zwiebel) bestellt…

3. Schön auch die Geschichte der Schülerin, die, in Anlehnung an das englische „I am embarrassed“ („Ich schäme mich“), verzweifelt „Estoy embarazada!“ („Ich bin schwanger!“) in den Raum ruft.

Den Nachmittag verbringe ich mit einigen meiner Mitschüler am nahe gelegenen Strand von Pedregalejo. Das Meer ist türkisfarben. Der breite Strand lädt zu Sportarten aller Art ein. Aber wir bevorzugen es, in einem der vielen Strandcafés einen Tinto de verano (kalter Rotwein gemischt mit Limonade) zu schlürfen, andalusische Tapas zu verköstigen und unsere Jugend zu genießen. Natürlich bestellen wir, aufgeregt und mit roten Wangen, alles auf Spanisch! Ehrensache.

Am Abend trifft sich der ganze Kurs für eine Freilicht-Kino-Vorführung im Onspain Garten. Es läuft Almodóvar. Im Anschluss daran Planung des Wochenendes. Sevilla? Córdoba? Granada? Und vielleicht schaffen WIR es mit den Geheiminformationen von Pedro sogar bis nach Ronda! Ich bin jedenfalls gespannt. Aber jetzt erstmal zurück zu Conchita. Morgen ist doch Schule!