» Das Kloster Andechs – tausendjährige Geschichte erwacht zum Leben

Das Kloster Andechs – tausendjährige Geschichte erwacht zum Leben

Das Kloster Andechs ist ein herrlicher Ausflugsort für Touristen und Anwohner am Ammersee und Starnberger See. Es liegt im 5-Seen-Land und ist auf dem sogenannten Heiligen Berg schon aus weiter Ferne zu sehen. Die Geschichte des Heiligen Bergs führt bis ins zehnte Jahrhundert zurück. Ein Reliqienschatz wurde dort verwahrt. Dadurch wurde der Ort ein Wallfahrtsort. Die Benediktinermönche kümmerten sich nach Klostergründung um die Wallfahrer, ihre Seelsorge und ihr leibliches Wohl. Das Benediktinerkloster wurde im Jahr 1455 gegründet. Es ist noch heute ein besonderer Ort der Geschichte, Kunst und Kultur. Dort findet man Frömmigkeit, Dienst am Nächsten, Glaubensausübung und die Architektur der vergangenen Epochen. Nur einen Katzensprung vom Starnberger See entfernt, bietet das Kloster Andechs eine facettenreiche Kulturlandschaft.

Die Bierbraukunst machte das Kloster weltbekannt

Erreicht man sein Ausflugsziel, dann findet man dort auch einen Biergarten und ein Bräustübl vor. Hier kann man wunderbar verschnaufen und Energie sammeln. Das Klosterbier schmeckt hervorragend. Man kann die faszinierende Klosterkirche besichtigen und dort Ruhe und Andacht genießen. In der Kapelle der ehemaligen Burg Andechs verwahrte der heilige Rasso die Reliquien aus dem heiligen Land. 1080 wird Andechs zum ersten Mal in Papieren aufgeführt. 1128 begannen die Wallfahrten zu den heiligen Reliquien. 1132 bezog die Grafenfamilie Andechs die Burg auf dem Heiligen Berg. 1248 übernahmen die Wittelsbacher die Burg, wie auch am Starnberger See. Die Burg wurde zerstört, der Reliquienschatz scheinbar vergraben. Die Kirche wurde als erstes Gebäude wieder aufgebaut, aber erst 1288 fand man den Schatz unter dem Altar der alten Kapelle. 1392 wurde auf den Restmauern der Burg ein Kloster errichtet und die Heiligen drei Hostien kehren an ihren Bestimmungsort zurück.

Die Geschichte des Klosters Andechs nimmt ihren Lauf

1423 erbaute Herzog Ludwig der Strenge eine spätgotische Hallenkirche, bestehend aus 3 Schiffen. Ab dem Moment hieß der Berg offiziell Heiliger Berg. 1425 wurden alle Reliquien vor Ort wieder vereint: das Brautkleid der heiligen Elisabeth, die heiligen 3 Hostien und das Siegeskreuz von Kaiser Karl dem Großen. Das Kloster ist ein Priorat der Benediktiner und sorgt seit dem Jahr 1850 bis heute als Wirtschaftsgut für die Abtei St. Bonifaz in München. Das Andechser Bier aus der Klosterbrauerei dient als Tourismusmagnet. Carl Orff liegt in einer Seitenkapelle der Wallfahrtskapelle begraben. Wilhelm Busch verbrachte häufig Kurzurlaube im Kloster Andechs und holte sich Inspiration für seine Werke.

Die Brauerei beliefert heute noch Abnehmer weltweit

Jährlich werden über 100.000 Hektoliter von 7 Biersorten gebraut. Es gibt viele unterschiedliche Führungen auf dem Klostergelände. Eine Führung durch die Wallfahrtskirche, Klosterbrauereiführung, ein historischer Rundgang und die Besichtigung der Klosterbrennerei sind hochinteressant und Proben bekommt man. Im Kloster findet man ein facettenreiches kulturelles Angebot während des ganzen Jahres. Der Andechser Klosterladen beherbergt wundervolle religiöse Volkskunst. Der Andechser Kräutergarten mit Pflanzen aus der Andechser Apothekenliste des 15. Jahrhunderts bietet auf 1400 Quadratmeter Fläche unwahrscheinlich viele und lehrreiche Informationen über die Medizinkunde des Spätmittelalters. Es kostet keinen Eintritt. Das Kloster sollte man vom Starnberger See aus auf jeden Fall besichtigen.