Zum Kap des Achats

Bei Almería wartet eine kleine Halbinsel mit sehr vielfältiger Landschaft

Nur wenige Kilometer östlich von Almería ragt auf einer Fläche von knapp 337 Quadratkilometern die nur auf den ersten Blick unscheinbare Landzunge des Cabo de Gata in das blau funkelnde Mittelmeer. Auf den ersten Blick deswegen, weil sich vor Ort eine einzigartige Flora entwickelt hat, die dem besonders trockenen und besonders warmen Klima der Halbinsel entspringt. Vor einiger Zeit wurde der Region aus diesem Grund der Titel eines Biosphärenreservats verliehen, der offizielle Name ist Parque Natural del Cabo de Gata. Ein Tagesausflug zum Kap ist in jedem Fall eine empfehlenswerte Tour, die man von Almería aus auch mit dem Fahrrad gut an einem Tag absolvieren kann.

Gata ist zwar das spanische Wort für Katze, doch gemeint ist in diesem Fall „Ágata“, das ist der Begriff für Achat. Dieses quarzartige Kristall findet sich hier in rauen Mengen, am ehesten in den Magma-Ablagerungen, die von den vor Jahrmillionen auf der Halbinsel tätigen Vulkanen herrühren. Diese Ablagerungen sind natürlich auch die Grundlage für die hier so vielfältige Vegetation. In der Umgebung von San José, einem kleinen Küstenort im Südosten der Landzunge, kann man an einigen Stellen heute noch sehen, wo damals das brennende Gestein ins Meer geflossen ist. Der höchste Berg auf dem Cabo de Gata ist der knapp 500 Meter hohe Frailes, natürlich auch ein nicht mehr aktive Vulkan.

In jener Senke, die sich hinter den höchsten Erhebungen ein Stück im Landesinneren des Cabo befindet, in der von vielen Bächen durchzogenen Gegend Pujare, Ruescas, San Isidro de Nijar und Campohermoso, herrschen durch die nährstoffreichen Böden ideale Bedingungen für den Anbau von Gemüse und Obst. Viele Höfe hier halten sich an die EU-Bioverordnung, gerade Tomaten etwa gedeihen unter diesen Bedingungen hervorragend. Dennoch sind auch hier Teile der Gegend – wie im gesamten Süden Spaniens – mit Plastikfolien überzogen, die die Früchte schneller reifen lassen und eine mehrmalige Ernte pro Jahr bringen, leider auf Kosten der Natur und des natürlichen Geschmacks. Abgesehen hiervon stellt die zerklüftete Landschaft des Cabo de Gata im Kontrast zum Grün der Pflanzen und dem Blau des Meeres eine einzige Freude für die Augen dar.

Die nahe Wüste El Desierto de Tabernas war bereits für einige Filme der Hauptdrehort, das Cabo de Gata brachte es auf der großen Kinoleinwand immerhin schon als Nebendrehort zu Ruhm. So sollen etwa Teile von (T)Raumschiff Surprise und einem Teil der Indiana Jones-Saga hier auf Film gebannt worden sein.