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Kulinarische Köstlichkeiten am Gardasee

In Italien ist Essen allgemein nicht nur eine Nahrungsaufnahme, Essen ist eine Art von Kultur und wird ausgiebig zelebriert. Normalerweise kann man in den Restaurants mittags ab 13 Uhr und abends ab 19:30 die regionale Küche genießen. Am Wochenende sollte man auf jeden Fall einen Tisch vorbestellen, da die Italiener es lieben mit ihrer Familie essen zu gehen. Regionale Küche bekommt man bei einem Aufenthalt am Gardasee in landestypischen Pizzerien, gemütlichen Trattorien, familiären Osterien, exquisiten Enotheken und Piadinerien für den schnellen Hunger. Das Frühstück spielt in Italien keine große Rolle. Den Einheimischen reichen ein Cappuccino und eine Brioche. Italiener essen entweder mittags umfangreich oder am Abend. Wobei der Abend der üblichere Tagesabschnitt für ein ausgiebiges Essen ist.

Sucht man ein kleines, ländliches Restaurant, das ein gemütliches familiäres Flair hat, dann sollte man in einer Trattoria einkehren. Hier bekommt man selten Pizza. Meist gibt es eine kleine Karte mit einfachen regionalen Gerichten (zum Beispiel Nudelspeisen). Eine Osteria ist eine kombinierte Speise- und Weinwirtschaft, die meist familiär seit Generationen geführt wird. Bei den Rezepten handelt es sich größtenteils um überlieferte alter Familienrezepte. Vor allem lernt man hier die lokalen Weine kennen. In einer Enothek kann man hochklassige Weine und die unterschiedlichsten Feinkostspezialitäten verkosten. Die Piadineria ist ein italienischer Imbiss. Hier kann man zwischendurch einkehren und kleine Mahlzeiten bekommen und einfache Mittagsgerichte. Eine Spezialität sind hier die Piadinas, dünne Fladenbrote mit Schinken, Wurst, Gemüse und Käse belegt.

Die Italiener speisen meist sehr opulent, normalerweise sind es immer mehrere Gänge. Man beginnt mit einem Apperetif, danach folgen oft ein Vorspeisenbuffet mit lokalen Spezialitäten und dann der erste Gang. Hierbei handelt es sich wahlweise um eine Suppe (Minestrone), Pasta oder ein Risotto. Der Hauptgang kommt danach als zweiter Gang. Fisch und Fleischgerichte stehen zur Auswahl, wobei man die Beilagen extra wählt. Als Dessert gibt es Dolce (italienische Süßspeisen), Obst und zum Abschluss Käse. Man trinkt Wasser oder einen der herrlichen italienischen Weine. Italien hat eine lange Weintradition. Weltberühmt sind der rubinrote Bardolino, der süffige Valpolicella oder der große Amarone. Am Gardasee bekommt man Spezialitäten aus dem nördlichen Trentino, dem östlichen Venetien und der westlichen Lombardei. Im Trentino gibt es vorrangig deftige Gerichte mit Schinken und Käse. Bekannt ist aber auch die Tagliatella mit Steinpilzen und das Risotto al funghi porcini.

Venetien ist bekannt für seine Mais-Grieß-Polenta, die man vor allem zu würzigen Fleischgerichten genießt. Hier findet man eine schlichte Küche mit Fisch, Innereien und Bohnen vor. In der Lombardei bekommt man hervorragende und reichhaltige Suppen, Schmorfleisch und viele Fischgerichte. Gerne wird das wandlungsfähige Risotto gegessen mit Safran oder Erbsen. Bigoli sind die speziellen dicken Spaghetti, die zu verschiedenen Fleischsoßen gegessen werden. Hier gibt es auch mit Fisch gefüllte Ravioli und Sarde del Lago, eine Art Salzwasserhering im Süßwasser lebend. Am Gardasee gibt es sehr oft hervorragenden Grillfisch, Maränen oder Blaufelchen, aber auch zarte Seeforellen. Dazu werden meist Polentascheiben gereicht. Der Gardasee ist bekannt für sein hervorragendes natives Olivenöl, kalt gepresst, besonders hochwertig mit einem leichten, fruchtigen und leicht pikanten Geschmack. Mit diesem kann man jedes mediterrane Gericht abrunden. Die Region Gardasee bietet aber auch herrliche Esskastaniengerichte und Trüffelspezialitäten. Auf vielen kulinarischen Veranstaltungen über das Jahr verteilt kann man die regionalen Spezialitäten kennenlernen. Das Olivenfest, Stockfischfest, Kürbisfest, Maronenfest und jede Menge Weinfeste bieten kulinarische Hochgenüsse und viel Unterhaltung.